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Voices of the Silenced

VonPARK Soo-nam, PARK Maeui

Jahr2023

Dauer142min.

Park Soo-nam war in ihrem Leben so einiges: Journalistin, alleinerziehende Mutter, Betreiberin eines BBQ-Restaurants, Aktivistin und vor allem Dokumentarfilmmacherin. Heute ist sie weit über 80 und verliert zunehmend ihr Augenlicht. Ihre Tochter Park Maeui steht ihr mit Hingabe und Präzision zur Seite, um ihr filmisches und aktivistisches Erbe einer Gegenwart zugänglich zu machen, in der die Mehrheit der sog. Weltgemeinschaft Nationalismus und Militarismus als alternativlose Doktrin verkauft. Und in der Tat, in Voices of the Silenced erschließt sich ein überbordendes antikoloniales Archiv, in dem Filmemachen und Aktivismus untrennbar miteinander verbunden sind. Als Nachfahrin von in der Kolonialzeit eingewanderten Koreaner*innen hat Park Soo-nam die von der japanischen Gesellschaft verdrängten Gewalterfahrungen der koreanischen Minderheiten minutiös dokumentiert. Sie hat unzählige Zeitzeug*innen interviewt, Überlebende von Hiroshima und Nagasaki, von rassistischen Massakern, Zwangsarbeit, Versklavung und Zwangsprostitution. Viele Protagonist*innen fanden über Park Soo-nams Filme erstmals zu einer Sprache über das Erlebte – oder zu dem Entschluss, Entschädigung für das erlittene Unrecht vor Gericht einzuklagen. Ein bewegender und sagenhaft instruktiver Film.