The Juggler
Nach dem Überleben der Shoah kommt der in Deutschland geborene Unterhaltungskünstler Hans Muller (Kirk Douglas) 1949 in Israel an. Traumatisiert und unter den psychologischen Folgen der erlebten Schrecken leidend, versucht er sich in dem jungen Staat zurechtzufinden. Nach einem Zwischenfall mit der Polizei flieht er und irrt durch das Land. Schließlich gelangt er zu einem Kibbuz, wo er hofft, zur Ruhe zu kommen. Als erster US-amerikanischer Film, der in Israel gedreht wurde, bietet dieses Drama eine einzigartige Perspektive auf die Herausforderungen traumatisierter Shoah-Überlebender, die während der chaotischen Zeit der Staatsgründung nach Israel kamen.
Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien.
Filmreihe: Global Resettlement after 1945
Eine oft übersehene Konsequenz des Zweiten Weltkriegs war, die größte Migrationsbewegung des 20. Jahrhunderts hervorzurufen. Nach 1945 wurden Millionen von Menschen durch Zwangsarbeit, Deportation und Flucht zu Displaced Persons. Die Filmreihe beleuchtet das Schicksal der jüdischen Displaced Persons nach dem Krieg und ihren Versuch, sich nach den Schrecken der Shoah ein neues Leben aufzubauen. Der Spielfilm „Die Windemere-Kinder“ (GB 2020) befasst sich mit dem Resettlement von Kindern, einer der am meisten schutzbedürftigen Gruppen von Flüchtlingen. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Trevor Avery, Historical Advisor des Filmprojekts, statt.
Der zweite Film, „The Juggler“ (IL/USA 1953), befasst sich mit der Ankunft eines Shoah-Überlebenden in Israel kurz nach der Staatsgründung im Kontext von Trauma, Identitätsverlust und Schuldgefühlen. Dem Film folgt ein Paneltalk von Jungwissenschaftl:innen aus dem ERC-Projekts „GLORE – Global Resettlement Regimes: Ambivalent Lessons learned from the Postwar (1945-1951)“ und dem FWF-Projekt „Norms, Regulation and Refugee Agency. Negotiating the Migration Regimes“, die auch diese Filmreihe organisiert haben.