The Iron Claw

Die wahre (wenn auch stellenweise gestreamlinete) Geschichte des texanischen Von Erich-Clans, auch bekannt als die Kennedys des Wrestlings, ist The Iron Claw gleichzeitig der erste Blick auf die Welt des Schausports durch die Brille des Neokult-Produktionshauses A24 (das übrigens auch ein hervorragendes Zine mit News-Faksimiles rund um die Von Erichs veröffentlichte): Die wohl traurigste aller Familiengeschichten, aber auch ein Film über die Abwesenheit von echter Trauer und vor allem Trauerarbeit, wie Regisseur und Drehbuchautor Sean Durkin selbst erklärt.

Die eiserne Klaue aus dem Titel meint dabei nicht nur den Finishing Move von Patriarch Fritz Von Erich, sondern ist auch Sinnbild für seine unnachgiebigen Würgegriff gegen seine Söhne, von denen der Großteil durch Suizid starb. David Von Erich, der im Alter von nur 25 Jahren in seinem Hotelzimmer in Tokio tot aufgefunden wurde, sagte zu Beginn seiner kurzen Karriere: „I really don’t know how I could have avoided professional wrestling as a career.“

Wrestling zwischen Berufung und Verpflichtung, Ausweg und Ausweglosigkeit, perfekt gespielt von Zac Efron und einem erfrischend umfassend in die Materie eingearbeiteten Jeremy Allen White (The Bear), der über die Vorlage seines Charakters sagte: „Es ist wie Tanz, Gymnastik und Kampfsport in einem. Diese Leute sind echte Performancekünstler, ganz abgesehen von der Athletik.“ Wie jede gute Wrestling-Geschichte ist auch dies eine Story über Wiederauferstehung: Heute bricht die dritte Generation der Von Erichs bei All Elite Wrestling den Fluch, und den klauenartigen Griff, ihrer Vorfahren, und halten derzeit die Ring of Honor World Six-Man Tag Team Champion-Titel.

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Mit einem kurzen Promo-Segment zwischen Ric Flair und Fritz Von Erich im Split-Screen (2’), das einen guten Einblick in den TV-Wrestling-Zeitgeist gibt.