Tav Falco: The Urania Trilogy

Im Jahr 2017 war der Musiker, Schauspieler, Filmemacher und Fotograf Tav Falco in einigen wichtigen Kinos zu Gast und präsentierte eine Auswahl seiner Kurzfilme sowie sein abendfüllendes Werk URANIA DESCENDING, ein Werk sui generis, das von der Stummfilmtradition des seriellen Kinos inspiriert ist, die von Louis Feuillade und anderen begründet wurde. URANIA DESCENDING wurde als erster Teil eines Triptychons von Episoden konzipiert - und nun, sechs Jahre später, ist die Trilogie endlich vollendet.


Inspiriert von Urania, der Muse des Himmels, steigt ihr Avatar in der unwahrscheinlichen Gestalt von Gina Lee, einer entfremdeten und unzufriedenen Amerikanerin, aus der Bardo-Ebene auf die Erde herab. Sie ist desillusioniert von den Strip Malls ihrer Heimatstadt, den schäbigen Bars und den Fahrten in ihrem BMW am Flussufer entlang.

Impulsiv kauft sie in einem Reisebüro in einem Einkaufszentrum ein billiges Flugticket. Zielort: Wien, die fröhlich-geistreiche Kaiserstadt an der Donau. Gina Lee lässt sich schnell auf diskrete, aber dekadente Tändeleien im Cafe Central und im berüchtigten Hotel Orient ein, wo sie in eine Intrige verwickelt wird, bei der es darum geht, vergrabene Nazi-Raubkunst aufzudecken. Ihre Liaison mit dem verwegenen Karl Heinz von Riegl mündet in der Klimt-Villa am Ufer des Attersees in ein heimliches Abenteuer. Ihr Schicksal bleibt ungelöst - bis wir uns auf die gerade abgeschlossenen Teile II und III der Troika einlassen. Auf dem großen Kanal von Venedig erreicht der Film dann seinen fatalen Höhepunkt.

Dies ist ein schwarz-weißes filmisches Gedicht voller Metaphern und Stimmungen, in dem die Vergangenheit die Gegenwart und die Gegenwart die Vergangenheit überholt - jetzt zu sehen als ein Spielfilm voller Intrigen, Zwang und Rätsel.