Route One/USA
In dem unwiderstehlichen Epos Route One/USA unternehmen Kramer und sein Freund Doc (Paul McIsaac) – beide US-Exilanten – eine Reise vom Anfang bis zum Ende der Route 1, von Maine bis Florida. Doc betritt eine Reihe privater Welten, die sich vor der Kamera offenbaren, manchmal in „geübter“ Weise – so als wären schon öfter Kameras dort gewesen (ein selbstherrlicher Gemeindesprecher in Bridgeport, Connecticut; ein Ausrufer vor dem „Tragedy in U.S. History Museum“ in St. Augustine, Florida), manchmal in Form einer Zeitkapsel, die hart und unvertraut ist (eine Vertreterin der Penobscot Nation in Maine, die ihr Leben Revue passieren lässt). Die Idee der Rebellion durchzieht den Film: Rebellion der Kolonisten gegen England, des Südens gegen den Norden, der Kinder gegen die Eltern. Die Themen Eltern/Kinder, historisches Erbe, Erinnerung werden mit dem Kino und der Fotografie verkoppelt. Kramer überschwemmt uns mit Dingen, Gesprächen, Information, aber seine Bilder machen auch die Sehnsucht nach Abstand und Transzendenz deutlich. (Chris Fujiwara.)
Courtesy Arsenal – Institut für Film und Videokunst
Foto: Österreichisches Filmmuseum