Psychic Vision: Jaganrei & Celluloid Nightmares
Double Feature: Screening von Jaganrei gemeinsam mit Celluloid Nightmares
Jaganrei:
Emi Kato soll zum neuen Pop-Idol werden. Ein Reporterteam begleitet sie auf dem anstrengenden Weg zum Ruhm und findet heraus, dass die Autorin ihres neuen Songs bereits vor Jahren verstorben ist. Als sich merkwürdige Vorkommnisse häufen, steht die Frage im Raum, ob sich deren Geist rächen will. Teruyoshi Ishiis durchaus exzentrische Schauer-Miniatur kulminiert in einem irren Finale und leistete gleich in zweierlei Hinsicht Pionierarbeit: Motivisch antizipiert sie die Geistergeschichten aus dem ein Jahrzehnt später einsetzenden J-Horror-Craze. Formal ist Psychic Vision: Jaganrei der wohl erste Found Footage-Horroreintrag ins gewaltige Lexikon des japanischen Genrekinos. Eine nach wie vor sehenswerte Rarität! (mk)
Celluloid Nightmares:
Nachdem eine Pornodarstellerin spurlos verschwindet und angeblich ein Snuff-Video von ihrer Tötung kursiert, geht eine resolute Journalistin dem bizarren Fall nach. Der Originaltitel des Films bezieht sich auf Muzan-e, japanische Holzschnittdrucke mit extremen Formen von Gewaltdarstellungen aus dem 19. Jahrhundert, die auch als Vorstufe von Ero-guro-Kunstwerken gelten. Die generelle Stoßrichtung dieser verhaltenskreativen Genrekreuzung ist damit vorgegeben: Neben drastischen Gewaltmomenten taucht Celluloid Nightmares auch tief in die Welt von japanischen Fetisch-Pornos ein. (mk)