Nightsiren

Regisseurin Tereza Nvotová rechnet in ihrem feministischen Horrorfilm mit dem reaktionären Habitus eines slowakischen Bergdorfs ab. Wenn die Rückkehr der legendenumwobenen Šarlota die misogynen Machtverhältnisse ihres Heimatorts ins Wanken bringt, brechen sich psychedelischer Freiluftsex ebenso wie brachiale Männergewalt Bahn.
Šarlota kehrt wegen eines Erbschaftsversprechens in ihr slowakisches Bergdorf zurück. Nach einem Vorfall, der den Tod ihrer jüngeren Schwester zur Folge hatte, war sie als Kind von dort geflohen. Ihre Ankunft erweckt Angst und Misstrauen bei den Bewohner:innen und lässt nie erloschenen Aberglauben neu aufflammen. Lediglich die Außenseiterin Mira (Eva Mores) nimmt sich ihrer an und zusammen bringen sie Licht ins Dunkel einer grausamen Dorfgeschichte.

Tereza Nvotová versetzt das gern in vergangenen Jahrhunderten angesiedelte Subgenre Folk Horror in die Gegenwart des slowakischen Landlebens. Unheimlich sind dabei weniger das Hexenmotiv und die bewusstseinserweiternden Substanzen aus dem Wald, die hier konsumiert werden, als vielmehr das brutal arbeitende Patriarchat. Ländliche Bräuche und Traditionen werden in NIGHTSIREN als uralte Mittel zur Reproduktion misogyner Machtverhältnisse entlarvt und die dagegen ankämpfenden Protagonist:innen zur Bedrohung einer auf Gewalt basierenden Dorfordnung

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