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Retrospektive

Melancholia

VonLav Diaz

MitAngeli Bayani, Perry Dizon, Malaya, Roeder Camanag

Jahr2008

Dauer450min.

Filipino mit engl. UT

„Warum ist so viel Traurigkeit und zu viel Wahnsinn in dieser Welt? Ist Glück nur ein Konzept? Ist Leben nur ein Prozess, um den Schmerz des Menschen zu messen?“ Diese drei Fragen stellte Lav Diaz der Premiere von Melancholia bei den Filmfestspielen Venedig voran, wo sein herausragender Film den Hauptpreis des Zweitwettbewerbs Orizzonti gewann. Poetisch wird darin einerseits konsequent die Diaz-Ästhetik weitergeführt: epische Laufzeit und detailgenaue Beobachtung erlauben lebensechte Versenkung in die Schicksale der Protagonist*innen. Hier sind es eine Prostituierte, ihr Zuhälter und eine Nonne, deren Dasein in einer schönen nördlichen philippinischen Provinz sich buchstäblich als Traumatherapie entpuppt. Was bleibt vom Wunsch nach Revolution? So wird Melancholia andererseits zur selbstkritischen Hinterfragung: Nichts ist, was es scheint – in Schichten offenbart sich die spirituelle Entwurzelung und Verzweiflung einer Nation. (Christoph Huber)

30-minütige Pause nach ca. 215 min

Foto: Österreichisches Filmmuseum