Internationaler Sendeschluss
„Der Sendeschluss beschließt den Tag der Zuseher. Die letzten Bilder gehören der nationalen Identität; Landschaften, Fahnen, Gebäude bringen die Fern-Seher, begleitet von Hymnen, zurück nach Hause. Die nächsten Bilder sind Traumbilder. Das weiße Rauschen des Bildschirms ist der bilderlose Schlaf. Die letzten 10 Sekunden Programm, und der darauffolgende Sendeschluss von 48 Stationen aus 20 Ländern der Erde“, so Gustav Deutschs pointierte Beschreibung seines work in progress, für das er – hauptsächlich via Zusendung von VHS-Videokassetten – den damaligen Programmschluss von Sendern rund um den Erdball sammelte: von Europa bis Japan, von Kuwait bis Iran, von Israel bis USA. Internationaler Sendeschluss führt dabei schlagend vor Augen, wie die Bildsprache des Mediums Fernsehen universelle Gleichförmigkeit produziert, selbst wenn sie nationale Unterschiede zu betonen versucht (Deutsch: „Immer weht die Nationalflagge im starken Wind. Und immer weht der Wind von links.“) Eine erstaunliche Zeitreise in vielerlei Hin-sicht. (Christoph Huber)
Einführung von Manfred Neuwirth