Im Reich der Sinne
„Komplex, rigoros und besessen folgt der Film den Spuren einer alles verzehrenden Liebe, die zu jeder Zeit und an jedem Ort, im Schlafzimmer ebenso wie auf der Straße, nach Erfüllung verlangt, dabei die Augen möglicher Zuschauer ignoriert und immer mehr von einer Todesahnung verfolgt wird, deren Erfüllung ebenfalls untrennbar zur Liebe gehört.“ (David Robinson in: kiz info 12/92) Das Dienstmädchen Sada wird von ihrem Herrn Kichi verführt. Sind in der Beziehung der beiden die Machtverhältnisse zunächst noch traditionell verteilt, ergänzen einander weibliche Passivität und männliche Aktivität, Sadas Betrachtetwerden und Kichis Begehren, so verändern sich mit zunehmender Verstrickung die Rollen. Kichis und Sadas gegenseitige Abhängigkeit gipfelt schließlich in einer Ausschließlichkeit der Beschäftigung miteinander. Sie ziehen sich von der Welt in die Abgeschlossenheit der Rituale ihrer sexuellen Obsessionen zurück, ungeachtet des Bruchs mit den Traditionen. (nach: „Mörderinnen im Film“)