I’l Be Your Eyes, You’ll Be Mine / Looking for Robert
Keja Ho, Filmemacherin und Tochter von Robert und Erika Kramer, war in unterschiedlichen Rollen Teil von Kramers Filmen; als Darstellerin (unter anderem in Guns), Fotografin (Walk the Walk) oder Inspiration. In zwei ungewöhnlichen Essayfilmen nähert sie sich filmisch ihren Eltern. I’ll Be Your Eyes, You’ll Be Mine entstand 2006 für eine Retrospektive Kramers in Bobigny. Eine traumartige Suchbewegung, Begegnungen mit Freunden des Vaters. Abwesend und anwesend zugleich der Vater: mit seiner Stimme aus dem Off, auf Fotos und als lebloser Körper.
Richard Copans, Filmemacher, Kameramann und 1984 Gründer der Produktionsfirma Les Films d’Ici, ist eines der zentralen Mitglieder in Robert Kramers Filmfamilie. An fast allen Filmen Kramers seit Guns war er in der einen oder anderen Form beteiligt. In Looking for Robert blickt Copans auf zwei Jahrzehnte enger Freundschaft und gemeinsamer Arbeit zurück. Im ruhigen Hin und Her zwischen im Wind wehenden Fotografien, verschiedenen Arbeitsmaterialien und Filmausschnitten wird die besondere Arbeitsweise Kramers in Filmen wie Route One/USA, Sous le vent und Point de départ spürbar. Inspiriert von Kramers Arbeitsmethode gelingt es Copans durch die persönliche Ansprache in Form eines filmischen Briefs nicht über, sondern mit und zu dem Filmemacher zu sprechen. Copans: „Es ist ein Weg, sich an den zentralen Stellenwert zu erinnern, den er der Erfahrung eingeräumt hat, um die Fallen des Drehbuchs zu vermeiden. Es ist auch die Geschichte einer Freundschaft, die mich verändert hat.“ (Volker Pantenburg)
In Anwesenheit von Keja Ho Kramer und Richard Copans
Foto: Österreichisches Filmmuseum