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Golem: The Spirit of Exile

VonAmos Gitai

MitHanna Schygulla, Ophrah Shemesh, Samuel Fuller, Mireille Perrier, u.a.

Jahr1992

Dauer105min.

Im Pariser Exil begann Gitai eine Trilogie semisurrealer Parabeln – Birth of the Golem (1990), Golem: The Spirit of Exile (1991), Golem: The Petrified Garden (1993) –, die um die Legende vom Golem kreisen, einer aus Lehm geschaffenen Kreatur. In Gitais Darstellung wird der symbolisch wandelbare Golem zur Metapher für Vertreibung, Entwurzelung und endlose Wanderschaft. Seinen ersten Golem-Film schuf Gitai in enger Zusammenarbeit mit Antonionis Stammkameramann Tonino Guerra: Das Resultat wirkte wie eine Blaupause für den zweiten Film, der die Legende mit dem Buch Ruth fusionierte, das von der Konversion zum jüdischen Glauben durch Heirat erzählt. Golem: The Spirit of Exile ist vielleicht der Höhepunkt von Gitais Versuchen, die filmische Sprache zu dekonstruieren und neu zu interpretieren, um eine phantasmagorische Landschaft zu erschaffen, in der biblische Mythen mit der Wirklichkeit verschmelzen und die Realität als Mythos-im-Werden präsentiert wird. Der Film ist auch für seine traumähnlichen Gastauftritte berühmter Persönlichkeiten bekannt. (Jurij Meden)

Foto: Österreichisches Filmmuseum