Free Zone
Am Anfang weint eine junge Frau (Natalie Portman) lange und hemmungslos in einem Taxi. Auf der Tonebene ein Kinderlied, in dem immer größere Tiere die kleinen auffressen, bis alle tot sind. Die Frau will nur weg aus Jerusalem, egal wohin, und bleibt einfach sitzen. Also nimmt die Fahrerin Hanna, auch eine Jüdin, sie mit auf eine lange, dubiose Geschäftsreise. Das Ziel: ein Umschlagplatz für gebrauchte Autos im Grenzgebiet zwischen Jordanien, dem Irak und Saudi-Arabien, der sogenannten „Free Zone“. Auf dem Rückweg, nachdem das Geschäft fehlgeschlagen ist, sitzt Leila, eine Palästinenserin, mit im Taxi, das vorübergehend die eigentliche Free Zone wird. Die schönste Szene ist jene, in der die Frauen zu dritt einen Song aus dem Autoradio begeistert mitsingen, einig mit sich und der Welt. Aber die Komplizinnenschaft löst sich am Ende auf. Einmal mehr geht es Amos Gitai um die Sehnsucht nach einem möglichen Zusammenleben, um seine ungebrochene Hoffnung und Empathie für beide Seiten: Israel und Palästina. (Birgit Flos)
Foto: Österreichisches Filmmuseum