Frauen in Berlin
Chetna Vora begann 1976 ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. 1982 reichte sie Frauen in Berlin als ihren Diplomfilm zur Bewertung ein. Der Film, der fast ausschließlich in Innenräumen gedreht wurde und aus langen Interviews mit Frauen in Ost-Berlin besteht, zeigt deren Leben in der Deutschen Demokratischen Republik mit seltener Offenheit. Die Protagonistinnen sprechen über ihr Leben, über Arbeit, Familie und Beziehungen. Als sich Chetna Vora nach der ersten internen Vorführung an der Filmhochschule weigerte, ihre 140-minütige Rohfassung auf 40 Minuten zu kürzen, wurden die Arbeitskopie und das Rohmaterial beschlagnahmt. Eine VHS-Kopie von Frauen in Berlin, die die Regisseurin und ihr Team vor der Konfiszierung des Films heimlich hergestellt hatten, zirkuliert ungefähr seit 2015 öffentlich. (Nida Ghouse)
Einführung und Gespräch mit Philip Widmann und Nida Ghouse. In englischer Sprache
Foto: Österreichisches Filmmuseum