Fellinis Stadt der Frauen
Snàporaz sieht aus wie ein gediegener Mann im besten Alter – wenn es aber um die Frauen geht, dann jagt er wie ein junger Bock den Röcken hinterher. Als ihm bei einer Zugfahrt eine verführerische Dame begegnet, gibt es wieder kein Halten: Er folgt ihr mitten in den Wald und findet sich bald darauf, als wäre er durch einen Kaninchenbau gekrochen, in einer absurd-andersartigen Welt wieder, in der plötzlich Feministinnen das Sagen haben und Männer wie er abgemeldet sind. Ein bunter, wilder, poetischer und politischer Bilderreigen nimmt seinen Lauf … Als kleinen Nachtrag zu unserer Mastroianni-Retrospektive vom Vormonat präsentieren wir Fellinis angriffige wie streitbare Fantasie, in der traditionelle Machoträume mit der fortschreitenden weiblichen Emanzipation in Konflikt geraten. (Florian Widegger)