Einstweilen wird es Mittag
Die Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal" (1933) von Marie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld und Hans Zeisel hat Drehbuchautorin Heide Kouba zu diesem Film inspiriert, der sich nicht nur den Untersuchten, "den Ungebrochenen, den Resignierten, den Verzweifelten und den verwahrlost Apathischen" widmet, sondern auch der Beziehung der Forschenden zu den Beforschten:
Müssen alle ihre Fragen ertragen? Was bewirkt ihre Anwesenheit im Ort? Wie verändert die Arbeitslosigkeit die Menschen und wo suchen sie Hilfe? "Wer arbeiten will, der find't sich was!", heißt das eine Mantra, "Wenn's wir nicht tun, tun's andere!", das andere. Bereits um 1984 boten Kouba und Brandauer das Projekt dem ORF an, erst für das "Bedenkjahr" 1988 (zur Erinnerung an den "Anschluss") kam es zustande. Karin Brandauers Film ist längst ein Klassiker. (J.P.)