Die Ferien des Monsieur Hulot
LES VACANCES DE MONSIEUR HULOT ist Tatis zweiter Hulot-Film, und für viele auch der beste. Die Figur des reinen Tors, der im Bemühen, die von ihm verursachten kleinen Katastrophen zu vertuschen, erst recht große Katastrophen verursacht, ist kaum jemals eleganter auf die Leinwand gebracht worden. Auch das Pacing ist nahe an der Perfektion – die Gags sind großartig getimed, handpoliert vom Perfektionisten Tati, und trotz des gemütlichen Tempos und des fast völlig inexistenten Dialogs gibt es keine Sekunde Gelegenheit für Langeweile.
Von der ersten Szene am Provinzbahnhof mit den unverständlichen Durchsagen bis zur letzten, in der Hulot, in gestreiften Socken und weißer Hose, einen letzten Blick auf den Strand wirft: Auch 70 Jahre nach seiner Entstehung ist dieser Film ganz nahe an der absurden Realität. Jede, die schon mal in den Ferien am Meer war, wird sich sofort verstanden fühlen – und der wundervoll relaxte Sommer-Jazz-Soundtrack von Alain Romans tut sein Übriges.