Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli (Mutter und Tochter oder die Nacht ist niemals vollkommen finster)
Geht es im Leben um Begegnung oder Trennung? Die georgische Regisseurin Lana Gogoberidze fragt dies zu Beginn des Films anhand einer Serie von Fotos: Einer Filmminiatur gleich ist sie als Kind in Umarmung mit ihrer Mutter Nutsa zu sehen. Das
Filmemachen folgt in Gogoberidzes Intellektuellen- und Künstler*innen-Familie einer matrilinearen Logik in dritter Generation. Nutsa Gogoberidze war Georgiens erste Regisseurin, dann als Gulag-Häftling für zehn Jahre von ihrer Familie getrennt und bis an ihr Lebensende von ihrem zensierten Werk abgeschnitten. Lana Gogoberidze macht sich mit ihrer Tochter Salome Alexi daran, die Teile von Nutsas Leben zusammenzuführen. Ihr Film ist Autobiografie, Liebeserklärung und Trauerarbeit – das Vermächtnis Lana Gogoberidzes, und darin aufgehoben auch das ihrer Mutter.