Das Schloss
»Dick und mit vollem Magen kann man den K. nicht spielen.« So speckte der damalige Hollywoodstar Maximilian Schell zehn Kilo ab für sein Herzensprojekt. Bleich und stoppelbärtig, in einem alten Mantel, verbeulten Hosen und klobigen Schuhen spielt Schell den Landvermesser K. im Schnee der Steiermark, zu Füßen von Schloss Bertholdstein. Alptraumhafte Begebenheiten, sinistre Affären und eine zwielichtige Bürokratie blockieren K. den Zugang zum Schloss, seinem Arbeitgeber, wie auch zur Gemeinschaft. Zermürbt und entkräftet legt er sich schließlich zum Sterben nieder. »In deinem Eifer warst du unermüdlich«, lobt ihn der Gemeindevorsteher. Schell versteht die beklemmende Parabel auch als »Psychogramm einer Sehnsucht – ob nach Erlösung oder nach einem Bier, steht zunächst dahin«. (Dieter Wenk) (red)