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Festival

Black Box Diaries

VonShiori Ito

Jahr2024

Dauer103min.

Im japanischen Strafgesetz wird eine Vergewaltigung erst dann gerichtlich anerkannt, wenn nachgewiesen werden kann, dass körperliche Gewalt angewendet wurde; somit ist sie von einer Konsensklausel ausgeschlossen. Vor diesem Hintergrund patriarchaler Missstände muss sich die Journalistin Shiori ITŌ behaupten. Ausgehend von einer am eigenen Leib erlebten Vergewaltigung, bearbeitet sie ihr traumatisches Erlebnis in einem selbst produzierten Dokumentarfilm. Dabei wird der zermürbende und aufreibende Weg verdeutlicht, den sie als Frau beschreiten muss, um gegen diese rückständige Gesetzeslücke anzukämpfen und zu ihrem Recht zu kommen. Welche Auswirkungen das für sie selbst und ihr persönliches Umfeld hat, wird in ihrem Debütfilm eindringlich in Szene gesetzt. „I’m not an activist, I’m not a figure, I’m not propaganda for anything.” sagt sie über ihren einsamen Kampf um Gerechtigkeit vor dem japanischen Gesetz.

Die Journalistin Shiori ITŌ machte 2017 ihre Vergewaltigung durch einen hochrangigen Journalisten und engen Vertrauten von Premierminister Abe öffentlich. In ihrem Dokumentarfilm über den Fall und ihren Kampf um ihr Recht erzählt sie, wie von „oberster“ Stelle die Ermittlungen behindert wurden, wie sie sich mit ernsten Drohungen aus konservativen Kreisen konfrontiert sah und wie sie sich gegen ein feindliches gesellschaftliches Umfeld durchsetzen musste, um gehört zu werden. Sie verwendet dazu ursprünglich zu ihrem Schutz gemachte Filmaufnahmen und geheime Aufzeichnungen von Gesprächen mit Polizei und Journalisten. Ihr Film hatte beim Filmfestival in Sundance Premiere wo er den Grand Jury Prize für Dokumentarfilme erhielt. Auch bei einigen andere Filmfestivals wurde die bewegende Doku ausgezeichnet. Für den Schnitt des ausführlichen Materials war Ema Ryan YAMAZAKI zuständig. Ihr eigener Dokumentarfilm How To Make A Japanese ist der Eröffnungsfilm bei Japannual 2024.