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Retrospektive

Wundkanal

VonThomas Harlan

MitAlfred Filbert, Robert Kramer, Heike Geschonneck, Rolf Niffuag

Jahr1984

Dauer107min.

Eine Gruppe bewaffneter Kämpfer bringt einen NS-Verbrecher in ihre Gewalt und zwingt ihn dazu, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Um ihm dabei zu „helfen“, verhören sie ihn und konfrontieren ihn mit seinen Taten – bis er eine Art Geständnis zu stammeln bereit ist. Danach der Freitod oder der Mord, auf jeden Fall ein gewaltsames Ende. Ein Dorn im Auge des BRD-Kinos, ein genuin verstörendes, ästhetisch stilisiert-irritierendes, in seinem Willen zur grenzparanoiden Höchstverdichtung der Dinge – RAF und Nazis, Stammheim und Konzentrationslager, falsche Freitode und echte Massenmorde – frontal verstiegenes Kernwerk des politischen Filmemachens. In der Hauptrolle: der verurteilte NS-Verbrecher Dr. Alfred Filbert, ehemals SS-Obersturmbannführer und stellvertretender Chef des SD-Auslandsnachrichtendienstes. (Olaf Möller)

Courtesy Filmmuseum München

Foto: Viennale