Walang alaala ang mga paru-paro / Butterflies Have No Memories
Butterflies Have No Memories wurde ursprünglich als 60-minütiger Beitrag für die renommierte Episodenfilmreihe des Jeonju Festivals in Korea komissioniert. Lav Diaz schnitt parallel eine längere Fassung als eigenständiges Werk: Ein hypnotischer Einstünder, der die Anliegen bündelt, die der Filmemacher sonst in epischen Arbeiten von vielen Stunden Dauer ausbreitet. Erstaunlicherweise gelingt ihm diese Kondensation, ohne dass das Resultat an romanhafter Dichte einbüßen würde: Diaz packt dabei die Traumata seiner Nation in die Erzählung über einen Konflikt, der von Exil, Klassenkampf und Rache geprägt wird – Motivlagen, die auch der philippinische Kino-Übervater Lino Brocka immer wieder variierte. Nach der Schließung der örtlichen Mine sind die arbeitslosen Einwohner in Alkoholismus und Depression versunken. Als die Tochter eines Minenbesitzers aus Kanada heimkehrt, zeichnet sich eine Verzweiflungstat ab. Ein kritisches Gesellschaftsbild als mythologisch aufgeladenes Filmgedicht. (Christoph Huber)
Foto: Österreichisches Filmmuseum