Topophilia

Topophilia zeichnet den 800 Meilen langen Weg der Trans-Alaska-Pipeline (TAP) nach und untersucht eine der historisch ertragreichsten Ölrouten in den Vereinigten Staaten. Die 1977 fertiggestellte TAP verläuft sowohl über- als auch unterirdisch durch die unberührte Landschaft Alaskas – über Bergpässe, durch die Tundra und über Hunderte von Flüssen und Bächen. Von zahlreichen Förderstellen im Norden wird das heiße Rohöl zum Valdez Marine Terminal gebracht, wo das Erdöl per Schiff in die ganze Welt transportiert wird. Peter Bo Rappmund drehte seinen Dokumentarfilm ausschließlich mit einer Standbildkamera: Bild-für-Bild-Animationen, Zeitrafferfotografie und Loop-Sequenzen untersuchen die Linearität einer Pipeline und entwerfen ein harmonisches Bild ihrer repetitiven Architektur, die sich in der (scheinbar) unberührten Umwelt wie ein riesiges Gebäude darstellt. Topophilia stellt unsere Vorstellungen über Landschaft und unseren Platz in ihr auf subtile Weise in Frage: eine unmissverständliche Gegenüberstellung zwischen dem Endspiel der industriellen Revolution und den modernen Ökosystemen. (Jurij Meden)

Einführung von Christian Köberl und Michael Loebenstein

Audio-Grußbotschaft von Peter Bo Rappmund

Foto: Österreichisches Filmmuseum