The Wizard of Oz
Ein unzählige Male zitierter Urtext des amerikanischen Kinos: ein Selbstfindungsmythos, ein Technicolor-Rausch, ein (abseits der offiziellen Credits-Nennung) von mehreren Regisseuren und noch viel mehr Drehbuchautoren bis zur Traumfabrik-Kenntlichkeit entstellter Horrortrip, also: ein Märchen. Judy Garland wird aus dem sepiabraunen Frieden des bäuerlichen Kansas per Wirbelsturm ins Wunderland Oz katapultiert, wo sie neue, furchtsame Freunde, böse und gute Hexen, die ebenso niedlichen wie grauenvollen Munchkins und viele andere Seltsamkeiten findet. In Begleitung von Vogelscheuche, Löwe und Blechmann zieht sie los, dem mächtigen Zauberer von Oz ihre Bitten vorzutragen. Dessen Ruf verdankt sich aber, ganz wie beim Hollywood-Spektakel selbst, bloß Mundpropaganda und Illusionsmaschinerie – das Glück muss man schon selber finden, somewhere over the rainbow. (Christoph Huber)
Bild: Victor Fleming