The Virgin Suicides
Eine Vorstadt bei Detroit, Mitte der 1970er-Jahre: Die Lisbons erziehen ihre fünf Töchter sehr streng. Als die jüngste einen Suizidversuch unternimmt, ziehen die katholischen Eltern einen Psychiater hinzu. Auf dessen Rat laden sie gleichaltrige Nachbarsjungs zu einer Party ein, in deren Verlauf sich Cecilia, 13, tatsächlich das Leben nimmt. In der Folge entgleiten die Mädchen ihren Eltern immer mehr. Nachdem Lux, 14, ihre Jungfräulichkeit an einen Highschool-Schwarm verloren hat, untersagen sie den Töchtern jeden außerhäuslichen Kontakt. Ihre Isolation hat dramatische Konsequenzen … Aus der retrospektiven Warte der einst verliebten Nachbarsjungs erzählt, gestalten sich deren Reminiszenzen an ein tragisches „Frühlingserwachen“ als melancholisches Requiem. Einer langen Tradition von Jugendtragödien folgend, arbeitet The Virgin Suicides einer Verklärung der Adoleszenz entgegen. Seinem farbenfrohen Pop-Appeal zum Trotz ist der Film von Anfang an unheildrohend und beklemmend und entführt sein Publikum in eine juvenile Parallelwelt, die ebenso magisch wie mysteriös ist. Sofia Coppolas stilsichere Inszenierung verleiht dem zeitgeistigen 90er-Jahre-Girlism perfekten filmischen Ausdruck.
(Berlinale '23)