Shinel (Der Mantel)
Ein berühmtes und exzellentes Stück expressionistischen Kinos, in Traumszene gesetzt und rundweg wie restlos stilisiert von Leonid Trauberg und Grigoriy Kozintsev, den Erfinder-Direktoren der „Fabrik des exzentrischen Schauspielers“ (FEKS) in St. Petersburg. Endlos die Nacht, dämonisch schwarz die Schatten, düster weiß der Schnee, drohend der Dekor, aufgeputscht die Gesten, akrobatisch die seelische Eruption in den Gesichtern. Gogols Mantel in einem Film, der Künstlichkeit so extrem handhabt, als wäre sie eine phantastische Karikatur ihrer selbst. Statt Understatement: Übersteigerung. Statt Dezenz: Es lebe der Ausdruck! Vivat Exzentrik! (Harry Tomicek)
Zur Aufführung kommt Franz Reiseckers 2014 vom Filmmuseum in Auftrag gegebene Neuvertonung von Shinel, live gespielt von Franz Reisecker (E-Gitarre, Synthesizer) und Didi Kern (Schlagzeug).
Foto: Österreichisches Filmmuseum