Point de départ (Starting Place) / Say Kom Sa
Robert Kramer, FR/VN 1994
Drehbuch, Kamera: Robert Kramer; Schnitt: Christine Benoît, Robert Kramer, Marie-Hélène Mora. DCP, Farbe, 80 min. Französisch/Englisch/Vietnamesisch mit engl. UT ☼
DAVOR: Say Kom Sa
Robert Kramer, FR 1998
Schnitt: Robert Kramer, Julien Cloquet. DCP, Farbe, 20 min. Französisch/Vietnamesisch mit engl. UT ☼
„Going (Back) to Vietnam“ heißt ein beeindruckender Essay Kramers in der ersten Ausgabe der französischen Zeitschrift Trafic, der im Buch Starting Places zum ersten Mal auf Englisch zu lesen ist. Für Kramer war das Vietnam-Kapitel nach dem Newsreel-Partisanenfilm People’s War (1969) nicht beendet. Er kehrt 1992 zurück, um zu sehen, was aus dem Land und seiner Bevölkerung, der Euphorie, dem Kampf und der Solidarität nach fast 25 Jahren geworden ist. Eine Serie von Wiederbegegnungen, bei denen die Spuren des Kriegs allgegenwärtig sind: das amputierte Bein einer Balletttänzerin, persönliche Erinnerungen an die schonungslosen Angriffe der USA, ein Museum zur Erinnerung an den Krieg. Eine Art Gegenschuss: ein Dialog mit der inhaftierten SDS-Genossin Linda Evans in Großaufnahme. Sie war 1969 mit in Vietnam, trat später dem militanten Weather Underground bei und wurde 1987 zu vierzig Jahren Haft verurteilt. Davor: Say Kom Sa – „c’est comme ça“, ausgesprochen mit amerikanischem Akzent. Ruhige Beobachtungen in Hanoi zu einem Zeitpunkt, an dem die Öffnung für den Westen (und damit den Tourismus) an den Baustellen ablesbar ist. (Volker Pantenburg)
Foto: Filmarchiv Austria