Peristsvaleba (Limits)
Ausgelassene Stimmung im Freund*innenkreis, Kinder spielen, man isst und führt Gespräche. Der Theaterregisseur Givi geht ganz in der Inszenierung eines neuen Stücks auf. Als er vom Kino nach Hause geht und Zeuge einer Gewalttat wird – und nicht eingreift – holen ihn Gewissensbisse über seine Untätigkeit ein. Er stellt nun alles in Frage, seine Kunst, das Leben und zunehmend auch seine Liebe zur Archäologiestudentin Eka. Wie kann, wer dem Leben gegenüber gleichgültig ist, Kunst schaffen? Existenzielle moralische Fragen ins Zentrum stellend, webt Gogoberidze feine Gegenwartsbeobachtungen in die Gruppenkonstellation: Sofiko Chiaureli als stets mit Einkäufen beladene Mutter, die ihrer trauernden Malerin-Freundin ein Atelier bauen will; Rusudan Kiknadze als beliebte, mit Marina Vlady verglichene Schönheit Eka, die bei einer spontanen Party wild zu Ray Charles tanzt. Einmal mehr war die sowjetische Filmbehörde nicht begeistert von Gogoberidzes Themenwahl und Ästhetik. Nur 19 Kopien des Films wurden anfertigt, was fast einem Verbot gleichkam. (Gaby Babić/Barbara Wurm)
Foto: Arsenal Berlin