ONIBABA
Teil der Special Reihe NACHTBLENDE
“Even the grass in this movie is sexy.” Amra Sheriffdeen on Letterboxd
Scharfkantige Schwarzweiß-Schilfriede im wehenden Wind, lauter Freejazz, Drama pur in wenigen Sekunden. Schon der Vorspann lässt uns ahnen: Bald gibts a Leich’.
Tatsächlich folgt in der ersten Filmminute der erste Todesschrei, und der zweite folgt sogleich. Zwei tote Soldaten liegen im Gras, Deserteure aus den schrecklichen Nanboku-chô-Kriegen, die Japan gegen Mitte des 14. Jhds. in Atem hielten.
Die Mörderinnen sind zwei Frauen: Eine junge und eine ältere, Schwiegertochter und Schwiegermutter, wie wir erfahren. Sie leben in einer ärmlichen Schilfhütte, der Ehemann bzw. Sohn ist im Krieg verschwunden. Die Frauen töten, um zu überleben: Die Ausrüstung der Soldaten sichert ihnen ein paar Tage Nahrung. Doch die Gesamtsituation ist brutal und volatil, entlädt sich in wildem Sex und bösem Streit, und als schließlich ein seltsam maskierter Samurai erscheint, bricht das Grauen endgültig durch.