Samstag
13.12. 20:30
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Filmmuseum
Wien
Wien
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Vom Frühjahr bis Oktober 1917. Acht Monate: die Geschichte der russischen Revolution. Für diesen Film, den das Moskauer Politbüro zur Zehnjahresfeier des Umbruchs in Auftrag gibt, stehen Eisenstein 500.000 Rubel, 10.000 Statisten, das Winterpalais, die Stadt St. Petersburg-Leningrad, der Panzerkreuzer "Aurora" und – am Höhepunkt der Energiekrise – eine Unzahl von Kilowattstunden Strom zur Verfügung. Statt eines Agit-Monumentalschinkens dreht er indes seinen wildesten, intellektuellsten, experimentellsten, barockesten, kühnsten Film. Endlos hebt sich in filmischer Zeittransformation die Neva-Zugbrücke, gleitet das Haar der Toten über die Brückenkante, baumelt der Pferdekadaver über der Tiefe. Laut Eisenstein sei die Hieroglyphensprache des Films in der Lage, jede Vorstellung, jedes System, jedes politische Schlagwort rein aus sich selbst, also vorbehaltlos filmisch zu artikulieren. Gesagt, getan anno 1927. Ein triumphales Jahr im Selbstvertrauen, im Willen, im Können der siebenten Kunst. (H.T.)
Am Klavier: Gerhard Gruber