My Architect
Der 1974 verstorbene Louis I. Kahn wird von vielen Architekturhistorikern als einer der wichtigsten Architekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen. Als jüdischer Einwanderer kämpfte Louis Kahn gegen Armut und die Folgen eines lebensbedrohlichen Unfalls, den er als Kind erlitten hatte. Später schuf er höchst eindrucksvolle, fast spirituelle Gebäude - geometrische Konstruktionen aus Ziegelstein, Beton und Licht - die einem Kritiker zufolge "...dein Leben verändern."
Während Kahns künstlerisches Erbe eine kompromißlose Suche nach Wahrheit, Reinheit und Klarheit ist, war sein Leben jenseits der Kunst mit Geheimnissen und Chaos angefüllt: bankrott - seinen Namen hatte er aus seinem Personalausweis herausgekratzt - starb er auf der Herrentoilette der New Yorker Penn Station. Kahn hinterließ drei Familien - eine mit seiner Ehefrau, zwei mit langjährigen Affären.
In MY ARCHITECT macht sich Kahns unehelicher und einziger Sohn, Nathaniel, auf eine epische Reise, um das Leben dieses mysteriösen und widersprüchlichen Mannes, seines Vaters, nachzuzeichnen.
Nathaniel Kahns filmische Erzählung führt uns aus New Yorks unterirdischen U-Bahn-Korridoren in die brodelnden Straßen Dakars, wo das von Louis I. Kahn erbaute Parlamentsgebäude steht - oder von den Küsten Neuenglands in das Innere der politischen Heiligtümer Jerusalems. Während dieser Reise macht uns Nathaniel Kahn mit einer Vielzahl unterschiedlichster und faszinierender Menschen bekannt, deren Leben in irgendeiner Weise mit Louis I. Kahn in Verbindung stand: von den Taxifahrern, die den Architekten in seiner Heimatstadt Philadelphia umherfuhren, über frühere Geliebte und Geschäftskunden bis in den Olymp der gefeierten Architekten wie Philip Johnson, I. M. Pei, oder Frank Gehry.