Living Collection
Vier filmische Spurensuchen, die die Zeichen des Krieges lesen und deuten: Elke Groens TITO-MATERIAL geht auf einen ganz konkreten Film-Fund aus einem zerstörten Kino in Mostar zurück, die beschädigte Rolle zeigt verwitterte Bilder des einstigen Marschalls, denen Mittels Rekonstruktion eine neue Form von Materialität gegeben wird. Nina Kusturica rekonstruiert in ihrem Essay hingegen Erinnerungen an die Flucht nach Österreich und begibt sich auf die Suche nach einer Freundin aus ihrer Kindheit. In STADT NACH DEM KRIEG beschreiben die Einwohner Sarajevos die mäandrischen Bahnen ihres Alltags, der geprägt ist von einer radikalen Neuordnung der Verhältnisse – und einem nicht enden wollenden Überlebenskampf, während Selma Doboracs Film die Nichtvermittelbarkeit des Krieges verhandelt.