La Cordillera de los Sueños (Die Kordilliere der Träume)
Es ist der persönlichste Film des 1941 geborenen Chilenen Patricio Guzmán geworden. Neben den Bergen, die Chiles Landschaft dominieren, beschäftigt ihn die Geschichte des Landes. Somit steht das, was man Erinnerung nennt, auch in LA CORDILLERA DE LOS SUEÑOS wieder im Zentrum, und Erinnerungen sind heute mehr denn je mit Bildern verbunden, die gemacht werden.
Guzmán betrachtet die Natur seiner Heimat als Sinnbild der politischen Geschichte von revolutionärer Utopie, faschistischer Diktatur und neoliberalem Raubbau. Nach der Atacama-Wüste und dem Wasser des Pazifiks widmet er sich nun dem Anden-Massiv, der Kordilleren. 80 Prozent der Oberfläche Chiles macht es aus und bleibt doch ein blinder Fleck im chilenischen Bewusstsein. Patricio Guzmán führt uns, begleitet und geleitet von seiner sanften Stimme und einem persönlichen Text, sowohl hin zu politischen Fragen und ökonomischen Realitäten des Landes als auch hinein ins künstlerische Verarbeiten und ins Bildermachen. Sein Film ist ein Werk der Bewusstmachung, eines, das nicht zuletzt die Frage nach dem Sinn der Bilder stellt in einer Zeit, in der alle, die ein Mobiltelefon besitzen, auch Filme machen können.