Kurzfilmprogramm Sercavan
Çerx (Regie: Metîn Ewr, 2022, 14 Min)
ÇERX dokumentiert die Herausforderungen, mit denen Zeitungsverträger in den 1990er Jahren in Diyarbakir konfrontiert waren, als dort der Ausnahmezustand herrschte. Trotz der legalen Zulassung durften viele Zeitungen nicht in die Region gelangen. Kinder wie Bawer und Hebûn gehörten zur Verteilergruppe und holten die Zeitungen heimlich an einem vorher vereinbarten Ort außerhalb der Stadt ab. In der Stadt verteilten sie die Zeitungen unter dem Vorwand einer anderen Tätigkeit, während sie ständig von jenen verfolgt wurden, die die Verbreitung der Zeitungen als gefährlich ansahen. „Çerx“ ist ein Zeugnis für die Bedingungen und Schwierigkeiten der Zeitungsverteilung in dieser turbulenten Zeit.
Record (Regie: Hawraz Mohammed, 2014, 14min)
Der Film erzählt die Geschichte des Lebens einer älteren Mutter und eines Vaters. Sie wollen ihr Leben durch eine Videokamera porträtieren, um ihren Sohn, der in der Einsamkeit lebt, ins Ausland zu schicken… In den neunziger Jahren ist die Mehrheit der jungen irakischen Kurden wegen des Bürgerkriegs und der Armut aus ihrem Land ausgewandert. Die Geschichte dieses Films ist aus dem wahren Leben gegriffen. Als der Junge die Kassette erhielt und den Vater und die Mutter beobachtete, die die Geschichte ihres Lebens erzählten.
GOLA CİNAN (Regie: Hebun Polat, 2022, 15min)
Simko, Bişkok und Taco sind die dreistesten Zehnjährigen im Dorf. Eines Tages betreten sie die Scheune von Onkel Salih, dem Dorfältesten, und stehlen Eier und Weizen. Sie bringen den gestohlenen Weizen zum Dorfgreißler, um ihn gegen Schokolade, geröstete Kichererbsen und Kaugummi zu tauschen. Von dort geht es direkt zum Maulbeerbaum unterhalb des Dorfes. Taco beginnt, die Geschichte eines kleinen Sees etwas weiter unten am Bachufer zu erzählen; Er sagt, dass dieser See einst die Heimat von Dschinns und Feen war und dass sie den verrückten İhsan entführt und dort gefangen gehalten hätten. Irgendwo zwischen Traum und Realität ziehen die Freund*innen los um Deli İhsan zu retten.
STÊRKA LI SER XETÊ (Regie: Bêrîvan Saruhan, 2024, 20min)
Die Siedlung „Dirbesiyê“ an der Grenze zu Mardin musste sich unter dem Einfluss der militärisch-politischen Entwicklungen verändern und umgestalten. Eines der ironischsten Beispiele dafür ist, dass 1993 das Sternsymbol an den Fenstergittern der Häuser mit der Begründung, es handele sich um ein politisches Symbol, als anstößig angesehen wurde und das Dorf von Militärs durchsucht wurde, um es von den Fenstern zu entfernen.