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Jinwar + Gotûbêjin – Kurdische Filmtage

VonNadya Derwîş & Hevi Nimet Gatar

Jahr2024

Dauer85min.

JINWAR dokumentiert das Frauendorf Jinwar, ein Projekt zur Schaffung eines freien Lebens, in dem Frauen gemeinsam die Welt verändern. Hier werden Getreide angebaut, Brot gebacken und Kinder großgezogen. Das Dorf wurde am 25. November 2017, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, eröffnet und beherbergt mittlerweile Dutzende von Frauen und Kindern, die ihr Leben und ihre Ressourcen teilen. Jinwar ist nicht nur ein Vorbild für die Gemeinschaft, sondern auch ein Symbol der Hoffnung in Zeiten des Krieges und der Unterdrückung.

Die Bewohnerinnen entwickeln Lösungen in den Bereichen gemeinschaftliches Leben, wirtschaftliche Autonomie, Ökologie und Bildung, um ein Leben in Freiheit und Würde zu fördern. Jinwar zeigt, dass die Stärke in der Einigkeit und Organisation liegt: Nur gemeinsam kann das patriarchalische System erfolgreich bekämpft werden. Jin Jiyan Azadî!

Die Uraufführung von GOTUBEJIN feierte Regisseurin Gatar auf dem 1. Kurdischen Filmfestival in Düsseldorf im April 2024. Nach ihrem Abschluss in Archäologie im Jahr 2011 war sie von 2016 bis 2018 Redaktionsmitglied und Herausgeberin der Zeitschrift „Jineolojî“ im Bereich Gender Studies. Während ihres Soziologie-Masterstudiums von 2019 bis 2021 untersuchte sie die „Repräsentation von Frauen im kurdischen Kino der Neuzeit“ und arbeitete 2021 mit Hamit Bozarslan an der EHESS Paris zum Thema „Männlichkeit im kurdischen Kino“. Derzeit ist sie Doktorandin an der EHESS und forscht über „Darstellungen von Männlichkeit im kurdischen Kino“.

Im Rahmen von organisierten Wanderkinovorführungen in Dersim, Amed und Van wurde eine Auswahl kurdischer Filme präsentiert und die Geschichten von Frauenfiguren wie Base, Berfe, Nigar, Helun, Emine und Jiyan wurden einem weiblichen Publikum nähergebracht. Die Filmvorführungen fanden an verschiedenen Orten, von Hauswänden in Dörfern bis zu Sälen im Stadtzentrum, statt und waren ausschließlich für Frauen zugänglich. Im Rahmen des Dokumentarfilms „GotûbêJin“ wurden Dialoge mit den Zuschauerinnen geführt, die zuvor kaum mit kurdischem Kino in Berührung gekommen waren. Die Diskussionen umfassten Themen wie die Darstellung von Frauen und Männern in den Filmen, das Problem der Männlichkeit, patriarchale Strukturen und mögliche Lösungen.