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Retrospektive

GLOW: The Story of the Gorgeous Ladies of Wrestling

VonBrett Whitcomb

MitEmily Dole, Dee Booher, Angelina Altishin, Cindy Maranne, Lorilyn Palmer, Lisa Moretti, Jeanne Basone, Steve Blance, Mando Guerrero

Jahr2012

Dauer76min.

SpracheEnglisch

GLOW ist Wrestling als Kippbild: Ein lokales Projekt aus dem Riviera Hotel in Las Vegas, das sogar in Japan Erfolge feierte; eine Low-Budget-Lachnummer (mit Charakteren wie „Little Egypt“, „Palestina“ und „Mountain Fiji“), die ernste High-Profile-Nachahmer auf den Plan rief; ein sexistisches Exploitation-Spektakel (und direktes Vorbild der „Divas Era“), das zugleich Frauen-Wrestling einen bis heute anhaltenden Aufschwung bescherte. Aus der historischen Distanz wirkt GLOW wie das weibliche Camp-Geschwister der heutigen WWE: athletisch oft unbedarft, unterhaltungstechnisch aber überambitioniert, stets ausbeuterisch gegenüber seinem Menschmaterial und voller Länder-, Geschlechter- und aller sonst wie denkbaren Rollen-Stereotypen auf Steroiden. Rückschritt und Vorwärtssprung in einem. GLOW, das ist auch mehr Varieté-Show als Wrestling, was es paradoxerweise wiederum zu mehr Wrestling macht, als pures Wrestling es je sein könnte.

GLOW ist außerdem Vorlage der gleichnamigen Netflix-Serie mit Alison Brie in der Hauptrolle, die nach drei Staffeln leider Covid zum Opfer fiel (die Show, nicht die Darstellerin) — und damit, je nach Inkarnation, zugleich Low-Fi- und High-End-TV. So oder so: Wer GLOW verstehen will, muss es erleben. Am besten durch die Augen und Anekdoten seiner Protagonistinnen, die in dieser Doku die Sichtbarmachung eines ganzen Gender- wie auch Kulturkampfs nachzeichnen.

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Als Vorfilm zeigen wir ein legendäres Mischform-Experiment aus 1986, das selbst irgendwo zwischen Doku und Wrestling-Storyline liegt: I Remember Gorgeous George zeichnet in einer sehr persönlichen, fast schon VICE-artigen Geschichte den Weg eines Wrestling-Fans und Journalisten nach, der seinem Fantum auf den Grund geht und dabei selbst zum Teil des Narrativs wird (27’)