Girlhood

Die 16-jährige, aus den Pariser Vororten stammende Marieme hat in der Schule Probleme und steht zuhause unter der Fuchtel ihres großen Bruders. Sie begegnet drei unkonventionellen, witzigen und im ganzen Viertel berüchtigten Mädchen und beginnt sich nicht nur zu emanzipieren, sondern auch Auswege aus ihrer Situation zu finden. Ein neues Leben, neue Freunde, ein neuer Name («Vic») und neue Dresscodes – von diesem Wandel Mariemes und von Mädchen, die ihre Jugend im Schutz einer Clique erleben, erzählt BANDE DE FILLES. Ein Funken sprühender Film. Ein echtes Kinoerlebnis.

Ein Coming-of-Age-Film der (sehr) guten Art. Angesiedelt in den Pariser Banlieues, zeichnet die französische Regisseurin Céline Sciamma das sensible und wahnsinnig starke Portrait der 16-jährigen Marieme (Karidja Touré), ohne je in ein Sozialdrama zu kippen. Marieme lebt mit ihrer Mutter, jüngeren Schwestern, sowie älteren Bruder in einer kleinen Wohnung im von riesigen Wohnkomplexen durchzogenen Vorort. Während der Vater völlig abwesend ist und ihr Bruder seine Rolle einzunehmen scheint, sträubt sich Marieme zunehmend gegen die gesellschaftlichen Normen, die ihr in dieser engen Welt voller Verbote aufgezwungen werden. Nicht zuletzt überzeugt der Film auch durch seinen starken Cast, der aus Laiendarsteller:innen besteht, die Sciamma über vier Monate hinweg durch Straßen-
Castings kennenlernte. Ein berührender Film über Freiräume und Grenzen, die Identitätssuche einer weiblich sozialisierten Person, Freundschaft, das Aufbrechen von Rollenbildern und die wohl schönste und berührendste Rihanna-Diamonds-Performance. (Text: Kino und Krawall)