Day Is Longer Than Night

Der Form nach eine Ballade, wartet dieser Film mit atemberaubenden Naturaufnahmen an Originalschauplätzen in den Bergen Georgiens, opulenter Folklore, Volkspoesie und ironischen Brechungen auf. Die Landschaft ist ebenso gewaltig wie die Weltgeschichte, die den Hintergrund für das Frauenschicksal bildet, von dem erzählt wird. Riesige Berge, weite Hügelkämme, kleine Dörfer: Hier lebt die Bauerstochter Eva, die sich heftig in den Schäfer Georgiy verliebt. Doch Evas Liebe ist in Gefahr, das Leben von den Wirren von Revolution, Bürgerkrieg, Neuer Ökonomischer Politik und Kollektivierung bestimmt. Die Episoden des Films werden von Wanderschauspieler*innen auf einem Eselskarren (!) mit Volksliedern kommentiert, großartig hier die Liedermacherin Manana Menabde. Und immer wieder bricht Gogoberidzes Faszination für ausdrucksstarke Gesichter durch, insbesondere das von Darejan Kharshiladze (Eva). Day Is Longer Than Night lief 1984 im Wettbewerb von Cannes. (Gaby Babić/Barbara Wurm)

Foto: Arsenal Berlin