Assault on Precinct 13
John Carpenters Low-Budget-Breitwand-Meisterwerk, in dem jeder minutiös kalkulierte Kader vom präzisen Wissen darum erzählt, welche Effekte mit beschränkten Mitteln erzielt werden können. Außerdem ein Musterbeispiel für Genre-Revision: Die Hauptfiguren und die Grundidee von Howard Hawks' Rio Bravo übersiedeln in eine moderne Vorstadt, wo in jedem Schatten, hinter jedem Vorsprung eine anonyme Bedrohung lauern mag. Ein Schwarzer Polizist, ein zum Tode Verurteilter und eine Sekretärin im Verteidigungskampf um eine menschenleere Polizeistation gegen den unerklärten Ansturm von Straßengangs. Ein enorm gewalttätiger, zugleich trocken sarkastischer Film, aber beides auf minimalistische, beinahe sachliche, unerhört effektive Weise. Ein Blick nach draußen, auf die Straße, nach einer blutigen Schlacht: "From a distance the street looks normal. Like nothing happened." (C.H.) Zur Eröffnung der Retrospektive gibt es ein Vorprogramm mit Carpenter-Trailern und zwei kurzen Schmankerln.
Einführung Christoph Huber am 4.9.2025